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FAIR FASHION LABEL GUIDE

NO MORE ECO FASHION SHAMING

Junge faire Labels sprießen wie die Maiglöckchen aus dem Boden, große Firmen denken langsam um – oder tun zumindest so – und bewirken letztlich auch damit etwas. Während man sich früher durch das Tragen öko-sozialer Mode auf den ersten Blick in eine Schublade stecken ließ, kann man heute quasi jeden Stil, jede Ästhetik und Vorliebe mit fairer Mode kleiden.

Erwartungshaltungen brechen, Konventionen über den Haufen werfen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, das Schubladendenken aus unseren Kleiderschränken zu verbannen. Das gilt sowohl für die Materialien und Produktion – von Ananas und Schwammerl, sowie Kork und Algen ist hier die Rede – als auch für den eigentlich Zweck eines jeden Stücks.

Dieser Label Guide soll zeigen, wie groß die Vielfalt im Bereich fairer Kleidung bereits ist. Damit ihr euch leichter zurechtfindet, ist der Guide in Kategorien wie Basics, Onlineshops, Bademode uvm. aufgeteilt.

Maddie von DariaDaria hat großartige Recherche-Arbeit geleistet und uns ihren Guide zu Verfügung gestellt. Sie legt großen Wert auf faire Basics, ein Ansatz den wir hier aufgreifen. 

Maddie

Maddie

„Es gibt inzwischen eine Reihe von Shops, die sich auf nachhaltige Basics spezialisiert haben. Preislich fängt ein Fair Fashion Shirt bei ca. 13€ an, so groß ist der Unterschied zu einem Fast Fashion Teil also nicht.

Bitte beachte: alle dieser Labels produzieren fair und nachhaltig, aber nicht alle sind auch vegan. Manche haben sowohl vegane, als auch nicht-vegane Produkte. Hier ist es an dir, deine Prioritäten und Vorlieben zu kennen.“

 

 

 

 

Basics-Onlinestores:

  • Avour (Online-Store für Cradle-to-cradle Shirts)
  • Grundstoff.net (Online Store für nachhaltige Basics, die Auswahl ist riesig)
  • American Apparel (Mein “H&M-Ersatz”, fair produziert allerdings keine Bio-Baumwolle. Leider wurde der Online Vertrieb für Europa eingestellt)
  • Hessnatur (große Auswahl an nachhaltigen Basics und Unterwäsche)
  • Grüne Erde (große Auswahl an nachhaltigen Basics und Unterwäsche)
  • Avocadostore (nachhaltiger Multibrand-Store mit vielen Labels für Damen und Herren)
  • Zady (amerikanischer Online Store mit besonders schönen Basics)
  • Myrka Studios (lanciert gerade ihre erste Capsule Wardrobe Kollektion)

 

KINDERKLEIDUNG

Ann-Kathrin

Ann-Kathrin

Aber mein Kind soll nicht „öko“ aussehen!

„Dass muss es auch gar nicht!
In den letzten Jahren hat sich im Bereich der ökologischen Kinderkleidung einiges getan und es gibt mittlerweile eine große Auswahl an nachhaltiger Kinderkleidung, die sowohl bequem als auch kindgerecht ist und nebenbei auch noch modern aussieht.“

Ann-Kathrin stellt uns ihre liebsten Kinder-Mode-Labels vor ..

Neben den großes nachhaltigen Labels lohnt sich oftmals aber auch ein Blick zu den noch kleinen Shops wie z.B. auf DaWanda. Dort gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Labels, die Bio- und GOTS-zertifizierte Stoffe in Eigenregie vernähen. Nennenswert sind hier zum Beispiel:

Ammerseekids
Öte Pötöte
PünktchenKommaStrich
Cmig

GÜTESIEGELPANIK?

Klick auf das PLUS und wir bringen Licht ins Dunkel!

Wer nach dem Einblick in die wichtigsten Siegel nun den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht,  dem wird das Gütesiegel 1×1 von BIORAMA helfen, Licht in den Label-Dschungel zu bringen. In wenigen Worten werden die Siegel der Branche auf den Punkt gebracht. 
Was zeichnet das Label aus? Was genau wird geprüft? Und welchem Label ist zu trauen?

 

Better Cotton Initiative
Initiative großer Marken für ertragreichen, Baumwollanbau. Kooperationen mir NGO’s durch Schulung der Bauern sowie Forderung der Einhaltung sozialer Kriterien. Minus: Sozialstandarts unter SA8000-Niveau.

Bluesign
Prüft Verwendung von Chemikalien, schonende Produktion, fördert Arbeitssicherheit bei giftigen Substanzen, bei synthetischen Fasern gesammelter Produktionszyklus, bei Naturfasern erst ab Fasergewinnung. Minus: überprüft keine ILO-Normen.

BSCI
Business Social Compliance Initiative. Unternehmensinitiative, die Arbeitsnormen und Mindestlöhne der Konfektion prüft. Veröffentlicht keine Prüfberichte, bezieht in Produktionsländern keine NGOs und Gewerkschafen ein. Daher: Standard unter SA8000.

Cotton made in Africa
Initiative deutscher Unternehmen. Vierbietet u.a. genmanipuliertes Saatgut, Nutzung geschützter Gebiete und Kinderarbeit. Auflagen insgesamt niedrig. Fordert z.B. keine Mindestpreise für Produzenten.

Ethical Trading Initiative
Multi-Stakeholder-Initiative für verbesserte Arbeitsbedingungen in der Konfektion. Audits freiwillig, Sozialstandarts vergleichbar mit SA8000. Veröffentlicht keine Ergebnisse, aber stellt sie allen Mitgliedsunternehmen zur Verfügung.

Europäisches Umweltzeichen
Neben minimalen Umweltkriterien (Baumwollproduktion müssen mindestens 3% Bio-Anteil aufweisen) wird auch Farbbeständigkeit kontrolliert. Verbot gewisser Chemikalien.
Fokus auf Produkte mit geringer Umweltbelastung.

Fair Labor Association (FLA)
Multi Stakeholder Initiative für verbesserte Arbeitsbedingungen in der Konfektion. Fordert grundlegende Sozialstandards vergleichbar mit SA8000. Veröffentlicht Berichte. Kontinuierliche Verbesserungsmaßnahmen.

Fair Wear Foundation
Multi Stakeholder Initiative für verbesserte Arbeitsbedingungen mit bisher bester Prüforganisation. Führt unter anderem Interviews mit Arbeitern außerhalb der Fabrik durch; veröffentlicht Unternehmensberichte. Über 120 Mitgliedsunternehmen.

Fairtrade certified cotton
Derzeit höchster sozialer Standard bei Baumwolle. Beinhaltet u.a. faire Midestpreise für Kleinbauern aus Afrika und Asien, verbietet Kinderarbeit, setzt grundlegende ÖkoStandards.

GOTS
Global Organic Textile Standart – lückenlose Überprüfung der gesamten Lieferkette v. a. nach Öko-Kriterien durch Audits. Standard ist vergleichbar mit SA8000

Hautsache körperverträglich
Medizinisch getestet und Schadstoff geprüft – kennzeichnet die Körperverträglichkeit. Keinerlei Standards bezüglich Herstellung und Produktion.

IVN Best
Lückenlose Überprüfung der gesamten Lieferkette nach höchsten verfügbaren Öko-Kriterien. Fordert grundlegende Sozialstandards. Mit Überprüfung betraute Unternehmen sind überwiegend Institute mit ökologischen Hintergrund.

Naturland
Überprüfung von ökologischen Naturfasern über die gesamte Produktionskette. Ähnlich IVN Best. Auch einige Sozialstandards werden im Rahmen der ökologischen Audits überprüfut. Soziale Standards und Überprüfung noch ausbaufähig.

Oeko-Tex® Standard 100
Überprüft fertige Kleidungsstücke auf Schadstofffreiheit, wie z.B. krebserregende oder allergieauslösende Stoffe. Keinerlei Kriterien für den Produktionsprozess.

OEKO-TEX® STep
Transparente Analyse, welche sowohl Öko-Kriterien als auch soziale Standards (SA8000) umfasst. Schadstoff-Ausschuss Liste.
Fokus: Reduzierung des CO2 –Fußabdrucks und Implementierung bestehender ISO-Umweltmanagement-Systeme.

OEKO-TEX® Made in Green
Verbraucherorientiertes Gütesiegel. Ein QR-Code erlaubt es, alle Produktionsstufen zurückzuverfolgen. Schadstoffe entsprechen dem Standard 100, umweltfreundliche Betriebe entsprechen dem STEP.

SA8000
Weit verbreiteter, umfassender sozialer Standard basierend auf UN-Konventionen. Prüft existenzsichernden Lohn und Gesundheit am Arbeitsplatz.
Dienst v.a. internationalen Unternehmen als Mindestanforderung an Sozial- und Arbeitsstandards.

Soil Association
Zertifiziert nach GOTS- und OCS-Standard. Schwerpunkt eindeutig auf Öko-Kriterien. Die Einhaltung sozialer Kriterien wird durch Audits überprüft. Der soziale Standard ist vergleichbar mit SA8000.

Österreichisches Umweltzeichen
Das Umweltzeichen für Textilien und Schuhe beinhaltet ökologische Standards, wie Bio-Naturfasern und Verbot von gesundheitsgefährdenden Chemikalien. Soziale Minimalstandards ähnlich SA8000 oder höher.

 

DU WILLST MEHR WISSEN?

Diese Filme, VeranStaltungen & Co verraten mehr über den Hintergrund von Fair Fashion.